Der Mythos der Dampfinhalation – warum Dampf nicht bei Husten hilft

Das Einatmen von Dampf erreicht nicht die unteren Atemwege

Entgegen dem allgemein anerkannten Wissen ist das Einatmen von heißem Dampf nicht wirksam. Denn beim Verdampfen verdampfen die im Wasser gelösten Stoffe (z.B. Salz) nicht, sondern bleiben in der Pfanne. Die Verdampfung führt nur dazu, dass das Destillat Feuchtigkeit liefert. Die Feuchtigkeit erreicht nur die oberen Atemwege, wie Nase und Rachen, nicht aber die Bronchien und Lungen. Der Schleim, der Husten auslöst und durch Einatmen entfernt werden muss, befindet sich jedoch in den Bronchien und Lungen. Auch der Kinderarzt Dr. Rohland erklärt Eltern und Patienten immer wieder: „Das Einatmen von Dampf gilt als Hausmittel gegen Erkältungen und Husten. Ich empfehle jedoch die Verwendung eines Verneblers zur Inhalation, da dies die einzige wirksame Inhalationsmethode ist. Die Verwendung eines Inhalationsgeräts mit einem Jet- oder Membranvernebler ist die einzige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die eingeatmete Flüssigkeit zu winzigen Partikeln verdampft. Nur sehr fein vernebelte Partikel können in die Bronchien und Bronchiolen gelangen und wirken. Dies ist beim Einatmen von heißem Wasserdampf nicht gegeben.“

Wirksames Einatmen von Kochsalzlösung mit Verneblern bei Atemnot, Keuchen beim Ausatmen und Rasselgeräuschen

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder in den ersten drei Lebensjahren an einer sogenannten obstruktiven Bronchitis leiden, die durch Viren verursacht wird. Dies wird von Atemnot begleitet, die auch von sehr schwerwiegend bis lebensbedrohlich reichen kann. Während des Ausatmens gibt es ein typisches Keuchen, auch Rhoncus genannt. Die Kinder haben aufgrund der entzündlichen Schleimbildung in den Bronchien Schwierigkeiten beim Ausatmen, ähnlich wie Asthmapatienten. „Gerade wenn Kinder mit Atemwegsinfektionen obstruktiv werden, was bedeutet, dass sich die Atemwege verengen, ist die Inhalation mit einem Inhalationsgerät und einem Vernebler angemessen und effektiv. Die Geräte sorgen dafür, dass die Medikamente direkt in die Bronchien verabreicht werden können“, erklärt der Kinderarzt. In diesem Fall inhaliert man eine hypertonische Kochsalzlösung, d.h. eine Salzlösung mit 3 oder 6 Prozent Salz hilft nicht nur, den entzündlichen Schleim besser zu entfernen, sondern hat auch die Wirkung, Schwellungen in den Schleimhäuten zu reduzieren, so Rohlands Erfahrung.

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